Massive Niederschläge bescherten den Feuerwehren in Niederösterreich unzählige Einsätze. Auch die Feuerwehr Statzendorf war und ist im Dauereinsatz. Ein Ende ist derzeit noch nicht in Sicht.
Mittwoch, 11. September 2024:
Am Abend begann man bereits mit den Vorkehrungen. Sandsäcke wurden befüllt, alle Pumpen kontrolliert und die Fahrzeuge mit Treibstoff aufgefüllt.
Freitag, 13. September 2024:
Am Abend führte die Feuerwehr Statzendorf im Feuerwehrhaus eine Feuerlöscherüberprüfung durch. Hier wurden bereits die Pegel des Fladnitzbaches kontrolliert und überwacht. Seitens der Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt noch kein Eingreifen erforderlich.
Samstag, 14. September 2024:
Ab der Mittagszeit spitzte sich die Lage zu und die Pegel der Fladnitzbachzubringer stiegen kontinuierlich an. Die erste Alarmierung erfolgt um 17:42 Uhr. Einsatzadresse war die Gartensiedlung in Rottersdorf. Für die Feuerwehrkameraden eine bekannte Örtlichkeit.
Parallel zum Einsatz in der Gartensiedlung wurde unsere Sonderpumpe, mit einer Förderleistung von 200m³ pro Stunde, vom Bezirksführungsstab angefordert. Einsatzort war Brunn im Felde im Bezirk Krems.
Um 00:38 Uhr erfolgte die nächste Alarmierung zum Abwasserpumpwerk nach Weidling. Ein Kanalspülwagen der Firma Saubermacher versuchte bereits einige Zeit davor den Wasserstand zu halten. Aufgrund des steigenden Pegels des Fladnitzbaches musste der LKW aber die Örtlichkeit verlassen. Die Feuerwehr brachte dann mehrere Pumpen in Stellung um den Rückstau von Abwasser in die Siedlungen und Ortschaften zu verhindern. Diese Pumptätigkeiten wurde bis Dienstag, den 17. September 6 Uhr Früh fortgeführt. Es waren durchgehend vier Mann der Feuerwehren Kuffern und Statzendorf im Einsatz.
Sonntag, 15. September 2024:
Höchste Priorität hatte auch am Sonntag das Abwasserpumpwerk in Weidling. Hier wurde die Mannschaft immer wieder ausgetauscht. Die Lage spitzte sich immer weiter zu. Unser Rüstlöschfahrzeug war zu diesem Zeitpunkt schon eingeschlossen und konnte das Pumpwerk nicht mehr verlassen. Die Mannschaft konnte sich dort wärmen und war nicht andauernd dem Wind ausgesetzt.
Um 11 Uhr tagte im Feuerwehrhaus seitens der Gemeinde der Krisenstab. Dort wurde beschlossen, gemeinsam mit der Bevölkerung Sandsäcke zu füllen. Um 13 Uhr trafen die ersten Freiwilligen ein und man startete in der Waschbox mit der Befüllung von 1.700 Stück Sandsäcken. Das Lohnunternehmen David Hirschmüller stellte den Sand von der Firma Sand & Lehm Zöchbauer zur Verfügung. In Summe wurden 30 Kubikmeter Sand verarbeitet.
Den ganzen Sonntag über wurden die Sandsäcke verteilt um die Haushalte zu schützen. Die Pumparbeiten wurden parallel fortgeführt. Das Feuerwehrhaus war auch von Sonntag auf Montag mit einem Journaldienst besetzt.
In der Nacht erreichte uns noch ein Notruf von einem besorgten Einwohner in der Gartensiedlung. Ein Pelletslager drohte mit Wasser voll zu Laufen. Gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Inzersdorf konnte die Gefahr abgewendet werden.
Ein weiterer Einsatz war auch in der Sportplatzsiedlung abzuarbeiten. Hier unterstützte uns dankenswerterweise die Feuerwehr Ambach.
Montag, 16. September 2024:
In der Früh wurde die Mannschaft vom Abwasserpumperk Weidling mit warmen Speisen versorgt. Der Wasserstand der Fladnitz ging etwas zurück. So war es möglich, dass wir mit unserem Rüstlöschfahrzeug ins Feuerwehrhaus einrücken konnten. Die Zusatzpumpen im Weidlinger Abwasserpumpwerk wurden von einem privaten Stromerzeuge mit Energie versorgt. So war es möglich, die Bereitschaft vom Feuerwehrhaus aufrecht zu erhalten.
Im Laufe des Tages setzte wieder starker Regen ein. Dies führte dazu, dass die Pegel wieder stiegen und weitere Sandsäcke ausgegeben wurden. Um kurz vor 17 Uhr waren die cica 1.700 Stück gefüllten Sandsäcke ausgegeben.
Dienstag, 17. September 2024:
In der Früh wurde gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Ramler die Lage besprochen. Das Pumpwerk wurde weiterhin von der Feuerwehr überwacht und eine Bereitschaft hielt sich im Feuerwehrhaus auf.
Um 09:25 Uhr erfolgte die Alarmierung zu Auspumparbeiten in Böheimkirchen. Wir wurden beauftragt, die Sonderpumpe 200 von Brunn an der Wild abzuholen und nach Böheimkirchen zur verbringen. Hier galt es, bei der Firma Würth Auspumparbeiten durchzuführen.
Am Dienstag um kurz vor 22 Uhr wurde die Pumpwerksbetreuung wieder an den Abwasserverband Fladnitztal übergeben. Nach über 70 Stunden Betreuung durch die Feuerwehr konnte man wieder an einen Normalbetrieb denken. Es war eine wahre Materialschlacht. Auch das Personal stieß an ihre Grenzen. Durch den Einsatz der Feuerwehren Kuffern und Statzendorf konnte so verhindert werden, dass Abwasser in die Haushalte von Weidling, Rottersdorf und Fugging eindrang. Eine weitere Pumpe wurde auch von der Feuerwehr Kleinrust-Fugging eingesetzt. Herzlichen Dank dafür.
Mittwoch, 18. September 2024:
Um 9:30 Uhr erreichte uns eine Alarmierung vom Bezirksführungsstab St. Pölten. Aufgabe war es, in Rabenstein an der Pielach, mit dem HLF 3 und der Straßenwaschanlage Reinigungsarbeiten durchzuführen. Um kurz vor 18 Uhr waren diese Arbeiten abgeschlossen.
Donnerstag, 19. September 2024:
Um die Mittagszeit wurden wir erneut zu einem Einsatz alarmiert. Aufgabe war es, mit der Sonderpumpe 200 mehrere Objekte im Betriebsgebiet in Perschling auszupumpen. Hier dauerte der Einsatz bis Freitag vier Uhr Früh.
Freitag, 20. September 2024:
Auch am Freitag gab es keine Verschnaufpause. Um acht Uhr Früh wurden wir nach Kapelln alarmiert. Acht Kameraden rückten zum Autohaus Hofbauer aus, um dort mit den Aufräumarbeiten zu starten. Ziel war es, das Firmenarchiv im Keller zu räumen. Um die Mittagszeit unterstützte ein Förderband der Firma Prischink GmbH aus Rottersdorf die Einsatzskräfte. Die Arbeiten konnten um 17 Uhr abgeschlossen werden.
Samstag, 21. September 2024:
Um 15:35 Uhr wurden wir von Florian St. Pölten zu Auspumparbeiten nach Kapelln gerufen. Mit der Sonderpumpe SPA 200 galt es in der Schlösslgasse in Rassing einen übergelaufenen Teich auszupumpen. Gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr St. Pölten-Wagram, die ebenfalls eine SPA 200 besitzt, wurde der Teich ausgepumpt.
Sonntag, 22. September:
Die ganze Nacht über waren die Einsatzkräfte aus Statzendorf in Rassing mit der Sonderpumpe. Eine Ablöse wurde für acht Uhr organisiert. Um 17:30 Uhr findet eine Lagebesprechung statt. Hier werden weitere Schritte besprochen. Wir befinden uns nach wie vor in Rassing im Einsatz.
Montag, 23. September:
Um 2 Uhr Früh konnte der Wasserstand soweit abgesenkt werden, dass die Kameraden vor Ort abrücken konnten. Die Sonderpumpe wurde vor Ort belassen und am Abend abgebaut.